Bruschette mit Fenchelsalami und Feigen

Bruschette mit Stracchino, Fenchelsalami & Feigen

Wieder Brot mit Feige. Aber der Feigenbaum im Garten hat dieses Jahr zum ersten Mal vollreife Früchte getragen.

 

 

Mit einer Portion Gärtnerstolz daher nun dieses Rezept aus „Die Venezianische Küche“ von Russell Norman:

Für 2 Bruschette
2 Scheiben knuspriges Sauerteigbrot
½ Knoblauchzehe
4 El Stracchino
6 Scheiben Fenchelsalami
2 reife Feigen, geviertelt
Meersalzflocken und frisch gemahlener Pfeffer
Olivenöl, extra vergine

Das Brot toasten und noch heiß auf einer Seite mit der Knoblauchzehe einreiben.

Die warmen Brotscheiben mit dem Stracchino bestreichen und die Salami locker darauf drapieren.

Mit den Feigenvierteln garnieren, mit Meersalz und Pfeffer bestreuen und mit Olivenöl beträufeln.

Stracchino ist ein italienischer streichfähiger Weichkäse aus Kuhmilch, übersetzt etwa „kleiner Müder“, denn er wurde aus der Milch der Kühe nach dem Almabtrieb im Herbst gewonnen, manchmal auch Creszenza genannt. Im italienischen Feinkostgeschäft, aber gut zu ersetzen mit anderem vollfetten Streichkäse.

Mit den Meersalzflocken ist hier nun Zeit das Fleur de Sel aus dem Schrank zu kramen, oder meinen Liebling unter den Salzen, Maldon Sea Salt.

Olivenöl extra vergine: Etwas anderes sollte sowieso nicht im Haushalt sein.

Lyon

Ein paar Tage in Lyon.

Sehr entspannte Anreise im TGV, zumindest solange nicht unerzogene Gören über Stunden ihre Chipstüten laut raschelnd verzehren, und mit den zu Boden gefallenen Resten eine zertretene Spur der Verwüstung durch den Waggon ziehen.

Die Bewohner der Stadt empfingen uns sehr freundlich, mehrfach wurde ich bei der Orientierung mit der Karte (ja, ich benutze bedrucktes Papier zur Navigation) gefragt, ob man behilflich sein könne, sogar Koffer die Treppe zur Metro hinuntertragen wurde angeboten! Auch in den Geschäften und Restaurants ausgesprochen freundliches Personal, teilweise wurde sogar Englisch gesprochen!

Das kenne ich aus Frankreich durchaus auch anders.

Lyon wird auch als kulinarische Hauptstadt Frankreichs bezeichnet, die Heimatstadt von Paul Bocuse, über 4000 Restaurants gibt es hier, was bezogen auf die Bevölkerungszahl rekordverdächtig ist. Um dies zu erkunden waren wir hier.

Außerdem sagen die Lyoner, dass durch ihre Stadt nicht nur zwei Flüsse fließen, Rhone und Saône, sondern noch ein dritter: Der Beaujolais…

Am späten Abend eingetroffen, und sofort auf die Suche nach einem hübschen Restaurant gemacht, bevor die Küchen schließen. Durch Zufall an einem sehr hübschen vorbeigekommen, „A la Guill’on dîne“. Etwa 20 Plätze, alle schienen besetzt, und zwar ausschließlich von Einheimischen.

„Avez-vous une réservation?“

Nein, natürlich nicht, sind ja gerade erst angekommen. Doch siehe da, husch husch einen Tisch umgestellt und schon nahmen wir Platz.

Um es vorwegzunehmen: Großartig! Obwohl wir später wirklich auch sehr gut gespeist haben, dieses Restaurant blieb der Favorit.

Sehr französisch, ohne exotische Zutaten, dennoch modern.

Als Amuse-Gueule eine lauwarme Karottenvelouté, mit Ingwer, Blutorangenöl und Lavendelblüten, fein und delikat.

Zur Vorspeise ein pochiertes Ei auf Artischockenherz, mit einer Kastaniensauce und einem Foie gras-Taler, als Hauptgang ein vegetarisches Risotto mit Trüffelöl, und ein „pièce du boucher“, also vermutlich ein Onglet vom Charolais-Rind, saftig und zart, mit Galettes parmentières (Buchweizenpfannkuchen), und einer köstlichen Rotwein-Schalotten-Reduktion.

Dazu Weine aus der näheren Umgebung (Beaujolais und Côtes-du Rhône) zu angenehmem Preis (um die 6 Euro für 0,15l).

Sehr zu empfehlen.

Wie sich später herausstellt hat der Küchenchef, der als Alleinkoch den Abend wirklich hervorragend bestritten hat, früher bei diversen Sterneköchen, unter anderem Pierre Gagnaire, gearbeitet.

Am zweiten Tag einen Ausflug zum besuchenswerten Flohmarkt Les Puces du Canal gemacht, etwas außerhalb gelegen, dort ein Glas Wein in diesem Restaurantpavillon genommen:

Ich wunderte mich noch über die merkwürdige Comicgestalt am Fenster, doch dann wurden sie serviert, am Nachbartisch, die kleinen Schenkelchen…

Spezialität des Hauses, nur am Wochenende, 18 Euro pro Portion.

Vielleicht nächstes Mal.

Zurück in der Stadt, auf der Halbinsel zwischen Rhone und Saône, einen „Lyon“ weiterlesen