Rosenseitlinge mit Cima di Rapa

Ein Samstag auf dem Erzeugermarkt an der Konstablerwache in Frankfurt.

Wo man sich sonst mühsam durch die dicht beisammen stehenden Menschentrauben vor den Wein- und Essensständen schieben muss, blieben diesmal viele Standplätze leer. Es war dennoch recht gut besucht, aber kein Vergleich zur üblicherweise am Wochenende vorherrschenden Partyatmosphäre.

So einige schöne Gemüse, tollen französischen Knoblauch und diversen Käse gekauft, und dann war da dieser kleine Stand eines Pilzzüchters aus dem Odenwald (Speisepilze Kubach, 74749 Rosenberg).

Zwischen Austernpilzen, Kräuter- und Zitronenseitlingen, Enoki, Maitake und Shiitake leuchtete ein Büschel knallrosa Lamellenpilze hervor. Neugierig genähert, wurde mir auch gleich freundlich erklärt, dies seien Rosenseitlinge, nach Speck und Schinken schmeckend, und man solle sie bei scharfer Hitze anbraten. Das Büschel durfte also mit.

Nach einem kurzen Schwenk durch den Garten ein paar Blätter Cima di Rapa* geerntet und los ging’s:

Für zwei Personen:

300 g Rosenseitlinge
1 Frühlingszwiebel, in dünne Ringe geschnitten
1 halbe kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
1 Sardelle
300 g Cima di Rapa/Mangoldblätter/Spinat
12 Kirschtomaten, halbiert
1 El Pinienkerne
200 g Paccheri (oder andere breite Nudeln)
40 g Pecorino (oder Parmesan)

Die Pilze in einer großen Pfanne mit etwas Öl scharf anbraten, sie verfärben sich orange dabei. Die Sardelle in Stücke schneiden und zu den Pilzen geben, die Hitze dabei etwas reduzieren. Zwiebeln und Knoblauch dazugeben und kurz mit anschwitzen, danach die Tomaten zugeben. Die Pinienkerne in einer kleine Pfanne ohne Fett kurz anrösten. Die Nudeln al dente kochen.

Die Nudeln abgießen, dabei etwas Kochwasser auffangen. In einen tiefen Teller geben, das Gemüse und die Pilze darauf verteilen, mit Pinienkernen und geriebenem Pecorino servieren. Nach Bedarf noch etwas Nudelwasser zugeben und mit Olivenöl beträufeln.

Paccheri sind große Hohlnudeln, etwa wie halbierte Cannelloni. Der Name kommt vermutlich vom neapolitanischen Wort für Ohrfeige, paccarià.

Denn das Geräusch, welches diese Nudeln erzeugen, wenn man sie auf einen Teller mit dickflüssigem Tomatensugo klatscht – ihr versteht schon…

* Im Deutschen auch Rübstiel oder Stängelkohl genannt. Auf dem Wochenmarkt oder beim italienischen Gemüsehändler. Kann man hier problemlos mit Mangoldblättern, frischem Spinat oder jungem Brokkoli ersetzen.