Huhn mit 40 Knoblauchzehen

Poulet aux 40 gousses d’ail

 

So lästig die Maskenpflicht einem auch sein mag, einen großen Vorteil – abgesehen natürlich von einem gewissen Infektionsschutz – hat sie jedoch: Man kann Knoblauch essen soviel man will!
Wer’s riecht und meckert ist zu nah, ätsch!

Darum will ich hier in die Vollen gehen und ein klassisches Rezept aus dem Süden Frankreichs präsentieren.

Weil die Zehen im Ganzen und mit Schale geschmort werden entsteht allerdings kein penetranter Knoblauchduft, es bleibt relativ unaufdringlich.
Um aber die im Knoblauch vorhandenen gesundheitsfördernden Substanzen hundertprozentig zu verwerten, und wir ja explizit stinken wollen, lutschen wir die butterweichen Zehen später direkt aus der Schale.

Social Distancing at its best!

Köstlich.

Und dazu bleiben nun potentielle Superspreader garantiert in einem absolut sicheren Abstand.

Für 4 Personen, leicht variiert nach Christian Teubner:

1 küchenfertiges Brathuhn, etwa 1-1,2 kg
1 Kräutersträußchen (Petersilie, Liebstöckel, Thymian, Bohnenkraut)
2 Karotten
1 Stange Staudensellerie
120 ml Olivenöl
40 Knoblauchzehen
2 Lorbeerblätter
3 Rosmarinzweige
Salz, Pfeffer

Das Huhn waschen, abtrocknen, innen und außen salzen und pfeffern. Das Kräutersträußchen in den Bauch legen und das Huhn dressieren (d.h. Hals, Flügel und Schenkel zusammenbinden, Kunststücke lernt es keine mehr).

Huhn mit 40 Knoblauchzehen

Karotten und Sellerie klein würfeln, auf dem Boden eines Gusseisenbräters verteilen. Das Huhn mit reichlich Olivenöl, Salz und Pfeffer einreiben und in den Topf geben. Restliches Öl angießen, die ungeschälten (!) Knoblauchzehen, Rosmarin und Lorbeer verteilen.

Wer einen Römertopf sein eigen nennt, darf ihn hier benutzen. Den Römertopf dann vorher 10 Minuten in kaltes Wasser legen.

Im auf 180°C (Ober- und Unterhitze, keine Umluft) vorgeheizten Ofen etwa 1 ½ Stunden schmoren lassen.

Die letzten 10 Minuten den Deckel öffnen und das Huhn bei Oberhitze etwas Farbe nehmen lassen.
Aus dem Ofen nehmen und im geschlossenen Topf noch etwa 5 Minuten ziehen lassen.
Mit Beilage nach Wahl servieren, gutes Weißbrot eignet sich hervorragend um den würzigen Sud aufzutunken, oder um es mit den ausgedrückten Knoblauchzehen zu bestreichen. Nicht vergessen so viele Zehen wie möglich auszulutschen!

Ganz wichtig! Es müssen unbedingt 40 Knoblauchzehen verwendet werden! Mehr sind in Ordnung, mit 39 Zehen aber funktioniert das Rezept nicht.

Und wie immer auf die Qualität der Zutaten achten, ich habe hier ein Label rouge Huhn genommen, ein schönes Bauernhuhn oder ähnliches ist auch prima. Halt nicht aus der Tiefkühltheke.

Der Knoblauch rosa und aus Frankreich, die Haut papiertrocken.

Diana Rigg

Dame Diana Rigg ist im Alter von 82 Jahren verstorben.

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Ich will keinen Nekro(b)log machen, aber Diana Rigg war dann doch zu ikonisch, um sie hier nicht zu würdigen.

(Und nein, nicht mit einem Melonenrezept)

Der Name ihrer berühmtesten Rolle entstand aus dem Wortspiel mit „Man appeal“ (Männer ansprechend), „M. appeal“ = Emma Peel. Möglicherweise leicht sexistisch, aber sie füllte die Rolle derart souverän aus, dass Emma eine Vorbildfunktion für eine unabhängige, selbstbestimmte Frau der sechziger Jahre innehatte. Und Diana spielte ihren Partner Patrick Macnee ganz nebenbei an die Wand.

Nach dem Erfolg von „Mit Schirm, Charme und Melone“ spielte sie nur in wenigen Kinofilmen mit, unter anderem einem James Bond, war aber regelmäßig auf der Theaterbühne zu sehen.

Nach dem Ritterschlag zur CBE (Commander of the Order of the British Empire) 1987 wurde sie 1994 zur Dame Commander (DBE), der zweithöchsten Stufe des britischen Ritterordens ernannt.

Im Alter von 75 Jahren brillierte sie noch einmal in der Kultserie „Game of Thrones“.

Wie immer ihrer Zeit voraus in diesem Bild…

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In der Serie „The Avengers“ (der Originaltitel von Mit Schirm, Charme und Melone) wurde hauptsächlich Champagner getrunken, und auch wenn sie zu ihrem achtzigsten Geburtstag eine Party schmiss und dafür einen Cocktail erfand, Diana’s Dynamite, bestehend aus Prosecco mit Cointreau, „which got everyone hammered“, würde ich doch lieber mit einem Champagner-Cocktail auf sie anstoßen:

French 75

3 cl Gin
1,5 cl frischer Zitronensaft
1 cl Zuckersirup
Champagner

Gin, Zitronensaft und Sirup auf Eis in einem Shaker kräftig schütteln, in ein vorgekühltes Champagnerglas oder einen Champagnerkelch abgießen, mit dem Champagner auffüllen.

Eventuell mit einer Cocktailkirsche garnieren.